"Lasst sie nicht allein"
Wir sind gerade von der Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz wiedergekommen.
Ich bin vollkommen sprachlos.
Als wir in Birkenau aus dem Bus stiegen, hatte ich das Gefühl, dass nichts, was ich gelernt habe, wahr ist. Die Welt ist geschrumpft und das Einzige was übrig geblieben ist ist Schmerz, Grausamkeit, Kälte und Trauer. So hat es sich angefühlt, aber natürlich ist das nichts verglichen zu dem Leid der Gefangenen von damals.
Allein die Größe des Lagers ist erschreckend. 5km² Tod, Trostlosigkeit, Einsamkeit, Leiden und Kälte.
Und das alles so wirklich. Als in der Nähe ein Zug hielt, fühlte ich mich, als würde gleich ein Zug durch das Tor fahren...
Aber das Schlimmste war, dass man wirklich diese unzähligen Menschen gespürt hat, man hat ihren Schmerz gespürt..
Man sieht und fühlt so viel und will am liebsten schreien und weinen und rennen und sich hinlegen und so viel sagen, aber man weiß gleichzeitig, dass jedes Wort zu viel wäre, das nichts das ausdrücken kann, was man empfindet, was man sagen möchte. Den Tätern, aber vor allem den Opfern.
Als erstes war ich vollkommen leer und sprachlos, dann war ich traurig. Es hat so unheimlich wehgetan, dass ich keine Luft mehr bekommen hab. Ich hab eine halbe Stunde lang geweint, oder länger. Dann war ich wütend, dann wieder traurig und ich habe mich so geschämt.
Ich weiß nicht warum... Ich habe mich dafür geschämt, warme Kleidung und Essen und eine Familie zu haben und mich mit Nichtigkeiten zu beschäftigen und mich über sie zu ärgern. Ich habe mich dafür geschämt, das Lager betreten und verlassen zu können wie ich wollte. Ich habe mich geschämt ein Mensch zu sein, nicht eine Deutsche, denn das, was damals in den Menschen, nicht in allen, aber in einigen, so unglaublich außer Kontrolle geraten ist, steckt in allen von uns. Und dieses Wissen hat mich fast um den Verstand gebracht.
Zu wissen, dass meine Familie selbst dort im Lager war, dass ich nur Glück hatte, weil ich später geboren wurde. Und ich hab sie dort gespürt..und auch dafür habe ich mich geschämt. Und deswegen war ich wütend. Weil ich hier keine Familie mehr habe und es hätte anders sein können.
Es gibt so vieles was ich noch sagen möchte, aber mir fehlen einfach die Worte..
Vllt mit etwas Abstand..
Ich bin vollkommen sprachlos.
Als wir in Birkenau aus dem Bus stiegen, hatte ich das Gefühl, dass nichts, was ich gelernt habe, wahr ist. Die Welt ist geschrumpft und das Einzige was übrig geblieben ist ist Schmerz, Grausamkeit, Kälte und Trauer. So hat es sich angefühlt, aber natürlich ist das nichts verglichen zu dem Leid der Gefangenen von damals.
Allein die Größe des Lagers ist erschreckend. 5km² Tod, Trostlosigkeit, Einsamkeit, Leiden und Kälte.
Und das alles so wirklich. Als in der Nähe ein Zug hielt, fühlte ich mich, als würde gleich ein Zug durch das Tor fahren...
Aber das Schlimmste war, dass man wirklich diese unzähligen Menschen gespürt hat, man hat ihren Schmerz gespürt..
Man sieht und fühlt so viel und will am liebsten schreien und weinen und rennen und sich hinlegen und so viel sagen, aber man weiß gleichzeitig, dass jedes Wort zu viel wäre, das nichts das ausdrücken kann, was man empfindet, was man sagen möchte. Den Tätern, aber vor allem den Opfern.
Als erstes war ich vollkommen leer und sprachlos, dann war ich traurig. Es hat so unheimlich wehgetan, dass ich keine Luft mehr bekommen hab. Ich hab eine halbe Stunde lang geweint, oder länger. Dann war ich wütend, dann wieder traurig und ich habe mich so geschämt.
Ich weiß nicht warum... Ich habe mich dafür geschämt, warme Kleidung und Essen und eine Familie zu haben und mich mit Nichtigkeiten zu beschäftigen und mich über sie zu ärgern. Ich habe mich dafür geschämt, das Lager betreten und verlassen zu können wie ich wollte. Ich habe mich geschämt ein Mensch zu sein, nicht eine Deutsche, denn das, was damals in den Menschen, nicht in allen, aber in einigen, so unglaublich außer Kontrolle geraten ist, steckt in allen von uns. Und dieses Wissen hat mich fast um den Verstand gebracht.
Zu wissen, dass meine Familie selbst dort im Lager war, dass ich nur Glück hatte, weil ich später geboren wurde. Und ich hab sie dort gespürt..und auch dafür habe ich mich geschämt. Und deswegen war ich wütend. Weil ich hier keine Familie mehr habe und es hätte anders sein können.
Es gibt so vieles was ich noch sagen möchte, aber mir fehlen einfach die Worte..
Vllt mit etwas Abstand..
definitely-maybe - 9. Feb, 00:26